Seismische Aufzeichnungen der Tage rund um die Nordstream-Sprengung

Frage:

Verfügt die Bundesregierung oder ihr unterstellte Behörden und Institute über seismische Daten (roh als auch aufbereitete) für den westlichen Ostseeraum (Bereich Bornholm), gewonnen aus verschiedenen regional nahen Messstationen für den Zeitraum vom 25.09.2022 bis 27.09.2022 und falls ja, wo sind diese für die Öffentlichkeit einsehbar?

Antwort:

Der Erdbebendienst des Bundes der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) verfügt über kontinuierlich betriebene seismologische Messstationen, die geeignet sind, seismische Ereignisse ab einer Lokalmagnitude von mindestens 2 im westlichen Ostseeraum im Bereich von Bornholm zu detektieren und zu lokalisieren.

Die Stationen werden zum Teil in Kooperation mit den Erdbebendiensten der Länder, deutschen Universitäten und dem Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) betrieben. Somit liegen auch Daten für den Zeitraum vom 25. September 2022 bis 27. September 2022 vor.

Die seismologischen Wellenformdaten werden vom Erdbebendienst des Bundes, den Erdbebendiensten der Länder und dem GFZ Potsdam ausgewertet und die Ereignislisten veröffentlicht. Ergebnisse der Auswertung sind unter anderem beim Geodatendienst für Erdbeben der BGR zu finden:

https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Erdbeben-Gefaehrdungsanalysen/Seismologie/Seismologie/GERSEIS/gerseis_node.ht

Die Daten fast aller seismologischer Messstationen sind frei zugänglich und sind in einem europäischen Datenzentrumsverbund (EIDA – European Integrated Data Center) integriert. Eine Übersicht über die seismologischen Messstationen findet sich auf der EIDA-Internetseite. Über den EIDAKnoten der BGR können die Daten bezogen werden: https://eida.bgr.de/.

Eine Anleitung zum Datenbezug ist z.B. unter folgendem Link nachzulesen: www.ptb.de/empir2020/infraauv/information-communication/background/how-to-downloadwaveform-data/

Mein Kommentar:

Die Frage diente als Hilfe für einige der privaten Untersuchungen zur Nordstream-Sabotage, insbesondere in Hinblick auf die Möglichkeit, dass es sich ggf. um thermonukleare-Sprengsätze gehandelt habe.